Ein Projekt, das berührt – Die BÜA-Holztechnikgruppe fertigt Kindersärge für das Klinikum Hanau
- pauldawadi
- 11. Juni
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Seit vielen Jahren verbindet die Ludwig-Geißler-Schule in Hanau eine besondere Kooperation mit dem Klinikum Hanau: Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) fertigen im Rahmen ihres Unterrichts mit den Fach- und Theoriekollegen Thomas Klusak, Stefan Sachs und Frank Stahmer kleine, individuell gestaltete Kindersärge für fehl- und totgeborene Kinder.

Was zunächst ungewöhnlich klingen mag, ist in Wirklichkeit ein zutiefst menschliches und gesellschaftlich relevantes Projekt. Seit dem Jahr 2000 arbeitet die BÜA-Holztechnikgruppe gemeinsam mit Klinikseelsorgerinnen und -seelsorgern, Lehrkräften und unserer Schulseelsorge daran, Familien in schwersten Momenten einen würdevollen Abschied zu ermöglichen. Es ist ein Projekt, das weit über die Grenzen klassischen Schulunterrichts hinausgeht – und das zeigt, wie Schule zu einem Ort echter Verantwortung und Mitmenschlichkeit werden kann.
Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Särge mit Sorgfalt, Kreativität und großem Einfühlungsvermögen. Jedes Modell ist ein Unikat – Ausdruck der Individualität jedes einzelnen, viel zu früh verstorbenen Kindes. Dabei wird nicht nur handwerkliches Können gefördert, sondern auch ethisches Bewusstsein, Mitgefühl und gesellschaftliches Engagement.
In einer feierlichen Übergabe wurden nun die im laufenden Schuljahr entstandenen Särge symbolisch an das Klinikum Hanau überreicht. Die Veranstaltung wurde begleitet von Vertreterinnen und Vertretern der Klinikseelsorge, der Schule, der Schülerschaft sowie Medienvertretern, die dieses besondere Projekt dokumentierten. „Was ihr hier geschaffen habt, ist mehr als Holz und Handwerk. Es ist Mitmenschlichkeit – und die bleibt.“, so Schulleiter Martin Lindenau.
Wir danken allen Beteiligten – insbesondere unseren Schülerinnen und Schülern, den betreuenden Lehrkräften und unserem Schulseelsorger Pfarrer Wolfgang Bauer – für ihren Einsatz, ihre Haltung und ihr Herzblut. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was junge Menschen leisten können, wenn sie ernst genommen werden und Verantwortung übernehmen dürfen.